Dienstag, 25. September 2007

Zoo & Co































Wieder mal lange nichts geschrieben. Wir haben viel gearbeitet und viel geschafft. Mit dem Ulpan waren wir im Zoo, im Gan Hachajot hatanachit, wir haben jeder einen Vortrag über eines der Tiere auf hebräisch halten müssen, ich habe über den Leoparden, namer, erzählt. Das Weibchen im Jerusalemer Zoo hat nur noch drei Beine, eines der Vorderbeine hat sie bei einem Kampf mit einem anderen Leoparden verloren. Rosch Haschana war schön und anstrengend, am Vorabend war ich im HUC (Hebrew Union College), wo Alina im Chor gesungen hat, danach waren wir alle bei Rabbiner Ben Chorin und seiner Frau zum Essen eingeladen. Am nächsten Morgen waren wir in der Synagoge Har-El, R“Ben Chorins Vater hat sie gegründet. Am Nachmittag sind wir zum Schiloach Brunnen gegangen um Taschlich zu machen, das heißt man stellt sich an das Ufer eines Gewässers, vorzugsweise mit Fischen drin, leert dort seine Taschen aus und entledigt sich so symbolisch seiner Sünden und der Lasten des vergangenen Jahres (die Fische fressen dann die Krümel – viele Leute stecken sich vorher Brotkrümel in die Tasche). In Jerusalem gibt es keine Fische im Schiloach Tümpel, dafür den Müll der ganzen Nachbarschaft. Anschließend sind wir zu Mincha und Ma´ariv (Nachmittags- und Abendgebet) in die konservative Synagoge gegangen, nett aber unpersönlich, auch wenn sie sich Mühe gegeben haben. Am Morgen des zweiten Tages sind wir in die aschkenasisch-orthodoxe Synagoge Jeschurun gegangen, was für ein Kantor! Was für ein Schofarblasen! Unglaublich! Es war wirklich sehr schön, der Kantor war wirklich gut, und er wollte dass die Leute auch was von ihm haben, so hat der G´ttesdienst von 7:15 bis 13:00 gedauert. Danach habe ich Alina abgeholt und wir waren beim Kantor von Har-El, seiner Frau und der frischgeborenen Tochter zum Essen, sie wohnen nur zwei Straßen von uns entfernt. Am Abend, Freitagabend war ich dann zum Kabbalat Schabat in einer Synagoge zwei Häuser weiter, in Nummer 22 (wir wohnen 16). Das ist mir zum Verhängnis geworden, denn von da an steht der Schames, der Synagogendiener, jeden Morgen um 2:50 (das ist nachts um kurz vor drei!!!) unter unserem Balkon und ruft „Ribbi Simoooon, Selichoooot!“. Das heißt dann aufstehen, zurückrufen damit er still ist, anziehen, rüber zur Synagoge, Kaffe trinken und Slichot (Bußgebete während der 40 Tage vor Jom Kippur – der zum Glück schon Übermorgen ist) beten, danach noch das reguläre Morgengebet und um 6:30 schnell zurück ins Haus, noch ´nen Kaffee, Tasche packen und los zur Uni. Täglich grüßt das Murmeltier…

Der Ulpan neigt sich dem Ende zu, Montag schreiben wir eine 3 ½ stündige Abschlussklausur, und danach haben wir bis zum Ende von Sukkot (Laubhüttenfest) frei, am 9. Oktober geht es dann los am Steinsaltz-Center.

Bis demnächst